MIT VIER JAHREN VERSPäTUNG: BEHöRDE KLäRT SPARGEL-APRILSCHERZ AUF

Scherz ging nach hinten los

Mit vier Jahren Verspätung: Behörde klärt Spargel-Aprilscherz auf

Auf der Website des Bundeszentrums für Ernährung kursierte jahrelang eine Falschmeldung über Erdbeeren und Spargel. Jetzt entschuldigt sich die Behörde.

Bonn – Mehr als vier Jahre nach der Veröffentlichung einer angeblichen Studie zu einem Zusammenhang zwischen Spargel- und Erdbeergenuss hat sich das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) am Mittwoch (17. April) für die damalige Meldung entschuldigt. „Spargelpipi mit Erdbeergeruch“ lautet die Überschrift eines Artikels, der am 1. April 2020 veröffentlicht und im Anschluss sogar von einigen Nachrichtenportalen zitiert wurde. „Etwas“ verspätet holte das BzfE nun eine Aufklärung nach: Der Inhalt des damaligen Artikels sei „frei erfunden“ gewesen. Ein „Aprilscherz“, heißt es jetzt in der Pressemitteilung mit dem Titel „Spargelpipi OHNE Erdbeergeruch“.

Mit vier Jahren Verspätung: Bundeszentrum für Ernährung klärt Spargel-Edbeer-Aprilscherz auf

Spargelpipi mit Erdbeerduft existiert offiziell nicht. Am 1. April 2020 hatte sich die Redaktion der Behörde aber einen Aprilscherz erlaubt und einen Artikel zu dem Thema veröffentlicht. Darin ging es um einen angeblichen Teilnehmer einer Spargel-Studie, der vor dem Konsum des beliebten Gemüses zahlreiche Erdbeeren gegessen hatte und berichtete, dass sein Urin plötzlich „leicht nach Erdbeeren“ roch. Forscher hätten seitdem untersucht, ob man Spargel mit Erdbeergeruch züchten könne. Die ganze Studie war frei erfunden, nichts davon stimmte. Andere Hausmittel sollen aber durchaus gegen Spargelurin helfen.

Spargel-Scherz ging nach hinten los

Der Scherz ging etwas nach hinten los. Einige Medien hatten auf Grundlage der Originalmeldung, wie sie bis dahin online war, die vermeintlichen Studienergebnisse aufgegriffen. Unter anderem hatte auch die Ratgeberredaktion der Deutschen Presse-Agentur im Jahr 2022 in einer Meldung auf sie verwiesen. Die vermeintliche Spargelstudie ist bis heute auf der Website des BzfE finden.

Erst am vergangenen Wochenende sei man schließlich zu dem Entschluss gekommen, die Scherz-Studie stärker als solche kenntlich zu machen, sagte ein BzfE-Vertreter auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstag habe man in der Meldung einen Hinweis („April, April!“) im Header-Bild platziert. Außerdem sei eine entsprechende Notiz über dem ansonsten unveränderten Text platziert worden, erklärte er. Darin heißt es: „Diese Meldung wurde einen Tag vor dem 2. April 2020 verfasst. = April. April!!!“

Aprilscherz des BzfE ging nach hinten los: Mehrere Medien berichteten über Spargelpipi mit Erdbeergeruch

Zudem veröffentlichte der für den Scherz verantwortliche Pressesprecher eine neue Meldung am Mittwoch, dem 17. April. Darin schreibt er, dass die erfundene Nachricht trotz Hinweis auch in diesem Jahr von einigen Redaktionen erneut fälschlicherweise aufgegriffen wurde. „Ich leiste also hiermit Abbitte und hoffe, dass keiner und keine durch meinen inneren Zwang zu Scherzen Ärgernisse durchlebt. Falls doch: Schieben Sie gerne die Schuld auf mich und lassen Sie Ihre Vorgesetzten bei mir anrufen“, heißt es in der Meldung. „Ich versichere hiermit, dass Sie sich (sonst) auf uns als seriöse Quelle verlassen können!“

Auf die auflösende Pressemitteilung („Spargelpipi OHNE Erdbeergeruch“) seien vor allem positive Reaktionen gekommen. Das BzfE ist Teil der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und hat das Ziel, Verbraucher in Deutschland über gesunde Ernährungsweisen, Lebensmittelsicherheit und nachhaltigen Konsum zu informieren und sie zu beraten. (nz mit dpa)

2024-04-19T18:56:47Z dg43tfdfdgfd